Charles David Houston (* 9. Dezember 1938 in Bossier City, Louisiana; † 30. November 1993 ebenda) war ein US-amerikanischer Country-Sänger und -Songschreiber, der in den 1960er Jahren einige Nummer-eins-Hits in den Country-Charts hatte und zu den erfolgreichsten Künstlern des Genres gehörte. Für den Klassiker Almost Persuaded erhielt der Vertreter des Nashville Sounds zwei Grammys. Auch in den 1970er Jahren war er sehr erfolgreich. Insgesamt gelangen ihm bis 1989 rund 60 Hits in den Country-Charts von Billboard, darunter einige Duette mit Tammy Wynette und Barbara Mandrell. Er war bekannt für seinen weiten Stimmumfang, der von einem warmen Bariton hin zu einem luftigen Tenor reichte.

Leben

Anfänge

David Houston, ein Nachfahre der Südstaaten Generäle Robert E. Lee und Sam Houston, wuchs in einer musikalisch geprägten Umgebung auf. Sein Pate, Gene Austin, war einer der erfolgreichsten Schlagersänger der 1920er Jahre. Bereits als Kind beherrschte David mehrere Instrumente. Im Alter von zwölf Jahren trat er erstmals in der Louisiana Hayride Show auf, die ein wichtiges Sprungbrett für Nachwuchsmusiker darstellte. Nach Schulabschluss und einigen College-Semestern arbeitete er eine Zeitlang als Bauarbeiter und Versicherungsvertreter.

Karriere

1963 schloss Houston auf Vermittlung des Songwriters Tillman Franks einen Schallplattenvertrag mit dem neuen Epic-Label ab. Bereits seine erste Single, Mountain Of Love, konnte sich in der Top 10 platzieren. Die nächsten Veröffentlichungen schafften zum Teil Platzierungen in den Top 20. Erst als er ab 1965 vom Produzenten Billy Sherrill betreut wurde, konnte er an seinen Anfangserfolg vollends anknüpfen. Livin' In A House Full Of Love erreichte Platz drei der Country-Charts. 1966 schaffte er mit der sentimentalen Ballade Almost Persuaded seinen ersten Nummer-eins-Hit, der auch die Top 40 in den Pop-Charts erreichte. Neun Wochen stand der Titel an der Spitze. Der von Billy Sherrill und Glenn Sutton komponierte Song brachte Houston gleich zwei Grammys für die beste Country-Single und die beste Gesangsleistung eines Country-Sängers ein. Auch die Komponisten erhielten einen Grammy für das Lied. Bereits 1972 nahm Houston das Lied noch einmal auf, dieses Mal als Duett mit Barbara Mandrell.

1967 erreichte er drei Mal in Folge die Spitzenposition der Country-Charts, darunter My Elusive Dreams, ein Duett mit Tammy Wynette. Ebenfalls 1967 war Houston in einem Kinofilm zu sehen. In der musikalischen Komödie Cottonpickin’ Chickenpickers spielte er neben einer Reihe von anderen Country-Stars. Im Mai 1968 erreichte sein Titel Have A Little Faith Platz eins der Country-Charts. Die Nachfolgesingle Already It's Heaven erreichte im August 1968 ebenfalls den Spitzenplatz der Country-Charts. Sein letzter Nummer-eins-Hit gelang ihm im Januar 1970, als er mit dem Titel Baby, Baby (I Know You're A Lady) vier Wochen den ersten Platz belegte. Es folgte eine lange Serie von Top-10- und Top-20 Erfolgen, die bis weit in die 1970er Jahre andauerte. 1972 wurde er Mitglied der Grand Ole Opry. Mit der seinerzeit noch wenig bekannten Sängerin Barbara Mandrell spielte er einige Duette ein, am bekanntesten 1970, After Closing Time, Mandrells erster Top-10-Erfolg. Sowohl seine Duette mit Wynette als auch jene mit Mandrell brachten Houston drei Nominierungen bei den CMA Awards ein.

Obwohl Houston vor allen Dingen Fremdkompositionen aufnahm, schrieb er auch einige seiner Lieder selbst. Diese wurden hin und wieder auch von anderen Künstlern aufgenommen. So spielte Hank Williams, Jr.  1965 eine Fassung von Houstons Cowpoke ein. Sein mit Billy Sherrill geschriebenes Lied Maiden’s Prayer war 1971 Houstons einzige Eigenkomposition in den Top 10 der Country-Charts.

Mitte des Jahrzehnts brachen Houstons Verkaufszahlen ein. Sein letzter Top-10-Erfolg war Ende 1974 Can You Feel It. Er wechselte mehrmals das Label, konnte aber bis in die 1980er Jahre nur noch hintere Ränge der Charts belegen.

In den 1980er kamen zum nachlassenden Erfolg gesundheitliche Probleme hinzu. 1987 heiratete er die 29-jährige Sängerin Katherine Jane „Kathie“ Guillotte.

Houston verstarb am 30. November 1993 an einer Gehirnblutung. Seine Witwe verstarb 2003. Die beiden hinterließen ihren Sohn David Lewis.

Diskografie

Alben

Weitere Alben

  • 1964: New Voice From Nashville (Epic)
  • 1965: David Houston Sings Twelve Great Country Hits (Epic)
  • 1975: A Man Needs Love (Epic)
  • 1976: What A Night (Epic)
  • 1977: David Houston (Starday)
  • 1978: Best (Gusto)
  • 1979: From the Heart of Houston (Derrick)
  • 1980: Next Sunday I’m Gonna Be Saved (Excelsior)
  • 1981: From Houston to You (Excelsior)

Solosingles

Weitere Solosingles

  • 1965: Rose Colored Glasses
  • 1976: Lullaby Song
  • 1981: My Lady

Kollaborationen

Literatur

  • Stambler, Irwin / Landon, Grelun: Encyclopedia Of Folk, Country And Western Music. New York / London: St. Martin’s Press, 1969, S. 143f.
  • Shestack, Melvin: The Country Music Encyclopaedia. London: Omnibus Press, 1977, S. 106f.
  • Dellar, Fred / Thompson, Roy: The Illustrated Encyclopedia Of Country Music. Vorwort von Roy Acuff. 2. Auflage London: Salamander Books, 1979, S. 118f.

Weblinks

  • David Houston bei AllMusic (englisch)
  • David Houston bei Discogs
  • David Houston bei IMDb
  • Werke von und über David Houston im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • David Houston auf hillbilly-music.com

Einzelnachweise


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